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Donnerstag, 29. September 2022

Achtung - Fohlen Hadija sucht eine Fohlen Freundin

 Falls also jemand von Euch jemanden kennt, der gerne sein Stutfohlen nach dem Absetzen mit meiner etwas über halbjährigen Hadija aufwachsen lassen möchte: Bitte gleich melden!!!!!!! Sie hätte so gerne eine Spielkameradin!!! Hier in Hergenstadt haben wir Pferde sehr viel Platz zum Spielen und Toben!!




Hadija - Eine wunderschöne, kleine Nervensäge als Geschenk

Hadija - Eine wunderschöne, kleine Nervensäge als Geschenk


Mein Name ist Rumba, ich stamme ursprünglich aus Spanien und habe auch portugiesisches Lusitano-Blut in mir. Eine außerordentlich gelungene Mischung, wenn ich dem glutäugigen Vater meiner kleinen Tochter Glauben schenken soll. Trotz des dort meist besseren Wetters habe ich mich im April 2021 entschieden, Spanien zu verlassen und nach Deutschland zu ziehen. Ich habe dort eine sehr liebe Zweibeinerin kennengelernt und beschlossen, diese zu mir zu nehmen, sie pflegt mich ausgezeichnet und tut, was ich will!

Allerdings musste auch sie noch so einiges über Pferde lernen. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass sie mir Ödeme an den Bauch dichtete, weil ich etwas zugenommen hatte? Letztlich hat sie sogar einen Tierarzt geholt – was ja eigentlich sehr lieb ist – weil sie Angst hatte, ich hätte eine Kolik. Oder zu viel Zwiebeln gegessen – was ich natürlich nie tun würde, ihgitt. Jedenfalls meinte der Tierarzt, nachdem er in meinen Eingeweiden rumgefummelt hatte: „Mensch, chill mal! Die Kolik hat ein Köpfchen und ich nehme an, das dranhängende Fohlen kommt irgendwann zum Vorschein!“ Kluger Mann, da hat sich das tiermedizinische Studium aber mal gelohnt. Natürlich hätte ich das meiner Pflegerin auch selbst sagen können, aber sie war irgendwie auf dem Ohr taub.

Als die Geburt näher rückte, legte sich die gute Frau sogar im Stall in die Nachbarbox, um ja nix zu verpassen und mir beim Babykriegen helfen zu können. Nun ja, sagen wir mal, es war lieb gemeint. Aber hätte meine damalige Boxennachbarin auf der anderen Seite nicht am 25. Februar gegen 4:15 Uhr mit lautem aufgeregtem Hufgetrappel Alarm geschlagen, hätte mein Fohlen wohl schon laufen können, ehe unsere Pflegerin aufgewacht wäre. So kam sie immerhin noch zum Sauberschlecken rechtzeitig. Also nicht, dass sie mir dabei hätte helfen sollen, aber sie durfte zusehen und hat auch trockengerubbelt.

Zu meinem Erstaunen hat sie einen Namen für das Baby ausgesucht. Hadija, das ist arabisch und heißt Geschenk. Ich hatte die Kleine bis dahin nur Nervensäge oder Quälgeist genannt. Aber eigentlich klingt Hadija schon sehr viel hübscher als Quälgeist. Und meine Tochter ist natürlich wunderhübsch und zauberhaft und überhaupt... Genau, eine Nervensäge. Da es in unserer Unterkunft auf dem Pferdehof Hergenstadt keine anderen Stutfohlen gibt, tobt sie ununterbrochen um mich rum und will, dass ich mit ihr spiele. Auch wenn ich gerne mal einfach nur meine Ruhe hätte.

Falls also jemand von Euch jemanden kennt, der gerne sein Stutfohlen nach dem Absetzen mit meiner etwas über halbjährigen Hadija aufwachsen lassen möchte: Bitte gleich melden!!!!!!! Sie hätte so gerne eine Spielkameradin!!! Hier in Hergenstadt haben wir Pferde sehr viel Platz zum Spielen und Toben!!

Eure Rumba 









Mittwoch, 3. August 2022

LIGHTY mit den schönen Augen




 Schaut mir in die Augen…

Mein Name ist Lighty. Keine Ahnung, wieso, aber möglicherweise heiße ich so, weil ich ein helles Köpfchen bin. Nicht farblich, aber sonst eben. 

Jedenfalls bin ich auf dem Pferdehof der Schmidts in Hergenstadt der Chef. Nicht der Gesamtvorstandsvorsitzende, sondern der Chef der Wallachherde „Die Softies“. Übrigens ist das ein lustiger Name für den Trupp, denn unter diesen sogenannten Softies gibt es ein paar ordentliche Betonschädel. Aber wie wir wissen, ist der dicke Knut ja auch nicht dick, daher müssen die Softies auch nicht sanftmütig sein. Das ist aber nicht schlimm, ich habe die trotzdem im Griff. Unlängst habe ich gelesen, dass man das, was ich ausstrahle, ‚natürliche Autorität‘ nennt. Eventuell hat das auch etwas mit meinen sehr ungewöhnlichen Augen zu tun. Ungewöhnlich schön, aber auch ungewöhnlich anders. Jedenfalls funktioniert „niederstarren“ ganz ausgezeichnet, vor allem, wenn ich dazu noch meine Ohren nach hinten wegklappe. Dann legt sogar der dicke Knut den Rückwärtsgang ein und hört auf, uns aus fadenscheinigen Gründen um die Heuraufen zu scheuchen. 

Früher, so sagen manche, sei ich unterm Sattel ein richtiger Heißsporn gewesen. Und ich hätte gelegentlich meinen Reiterinnen ordentlich eingeheizt. Was natürlich kompletter Unfug ist. Ich bin ein fröhlicher Typ und leiste mir gerne mal den einen oder anderen Bocksprung unterm Sattel. Wenn die Damen dann runterpurzeln wie reife Kirschen im Hochsommer liegt es nicht an mir, sondern an deren suboptimalem Knieschluss oder mangelhafter Reaktionsfähigkeit. Aber inzwischen haben mein Personal und ich uns ohnehin darauf geeinigt, dass ich als Herdenchef völlig ausgelastet bin und keine weiteren Aufgaben benötige. Schon gar keine, die etwas mit einem Sattel zu tun haben.

Unser Leben als „Fastwildpferde“ in Hergenstadt ist herrlich, wenngleich es für mich organisatorisch bisweilen eine Herausforderung darstellt! Unsere Weiden sind so groß, dass wir auf unseren Kontrollwegen ganz schön Kilometer auf unsere Schrittzähler bringen. Bergauf, bergab, runter in den Wald, den Buckel wieder hoch, mit Knut um die Heuraufe, den ganzen Weg zurück zur Tränke. Ab dem Frühjahr, wenn wir auch nachts draußen bleiben, muss ich die Wachen organisieren. Zwar wurden vertrauenswürdigen Quellen zufolge in den Wäldern um Hergenstadt lange keine Bären, Löwen oder Tiger gesichtet, aber manche Pferde sind ja so was von ängstlich und dauerbesorgt. Und jeder hat andere Kümmernisse. Schimmi zum Beispiel ist permanent blass vor Angst, dass das Bio-Heu ausgeht (was noch nie der Fall war). Knut sorgt sich, dass jemand eine Thrombose kriegen könnte. Alle zusammen befürchten, dass ein Braunbär oder ein ausgehungertes Wolfsrudel sie reißen könnte. Unter uns: Den Braunbären möchte ich sehen, der einen von uns Heudickbäuchen fressen könnte. Aber ich nehme die Ängste meiner Jungs ernst, und so dürfen wir niemals alle gleichzeitig schlafen. Die Schichtpläne sind kompliziert, ich muss ja auch Urlaube, Wochenenden und maximale Tagesarbeitszeiten berücksichtigen, sonst hetzen die anderen mir noch die GdfR (Gewerkschaft der faulen Rösser) auf den Hals. 

Wie dem auch sei: Das Pferd wächst mit seinen Aufgaben. Mir macht das alles Spaß, ich bin gerne Chef. Die Zweibeinchefs hier sind auf Zack und sie tun, worum ich bitte – ohne zu murren! Zum Beispiel „Heu bringen, bis wir halt sagen“. 

Liebe Grüße

Euer Lighty










Sonntag, 10. April 2022

Siesta in der Pferdelounge

Hier unsere Lounge unter Bäumen mit Strohboden und Windschutz. 

Das ist herrlich zum chillen. 

Das sieht dann so aus 





Gestatten, Duke Ellington




Darf ich vorstellen: Duke Ellington, Rappe!

Mein Name ist Duke, Duke Ellington. Reitsportbegeisterte kennen mich eventuell von früher, als ich in meiner Sturm- und Drangzeit aktiv und erfolgreich auf den Dressurplätzen der Nation unterwegs war. Allerdings ist das eine Weile her. Ich lebe inzwischen im Ruhestand, auch wenn ich auch gerne an damals zurückdenke. 

Seit einigen Jahren wohne ich bei den Schmidts auf dem Hergenstädter Pferdehof. Meine Kumpels sind mit mir einer Meinung: Hier ist es sensationell! Wir sind Sommer und Winter im Herdenverband draußen, die Luft ist sauber, die Koppeln sind riesig und es gibt ausgezeichnetes Essen - gewissermaßen Hausmannskost à la Schmidt! Wolfgang, Timo und Jannik Schmidt machen nämlich unser Bioheu selbst!! Besonders angenehm ist: Wir können uns damit ordentlich vollstopfen, die Heuraufen sind immer gut gefüllt! Das zeigt sich übrigens recht gut an einem meiner Mitbewohner: Schimmi, ein großer, weißer Nimmersatt, hat nämlich ganz hervorragend definierte Kaumuskeln, wenn Ihr versteht, was ich meine.

Aber wir sind ja auch den ganzen Tag auf den Beinen!  Ihr wisst ja, wenn Ihr die Blogbeiträge regelmäßig lest, dass unser lieber Knut uns ständig in Bewegung hält. Thrombosevorbeugung nennt er das. Mir würden ein paar andere, weniger höfliche Worte einfallen, aber das ist nicht mein Stil. Und nur, weil er mir manchmal auf den Keks geht, würde ich das nie öffentlich kundtun, denn ich kann Knut ja gut leiden! Um den anderen Duke Ellington zu zitieren, der übrigens, soviel ich weiß. nach mir benannt wurde: „Du musst einen Weg finden es zu sagen, ohne es zu sagen.“ Cooles Motto, oder?

Wusstet Ihr, dass wir auf der Weide sogar eine eigene Lounge haben? Wir mussten zwar wieder einmal googlen lassen, was eine Lounge ist, aber jetzt sind wir wieder schlauer. Unsere liegt unter Bäumen, ist nachhaltig und fast klimaneutral gebaut mit einem Strohboden und Holzstapeln als Windschutz. Da lässt es sich wunderbar Siesta halten. 

Kommt meine Herde und mich doch mal besuchen! Ich verspreche zwar jetzt nicht, dass ich Euch einen Kuchen backen und Kaffee kochen werde, aber das ist ja auch ungesund. Ihr dürft aber gerne an unserer Tränke Wasser schlürfen, wenn Ihr Durst habt! Auch ein Salzleckstein liegt für Euch bereit!

Euer Duke Ellington




Der schönste Platz - unter der Lieblingseiche 






Sonntag, 27. März 2022

Hallo, hier kommt Knut

 Hallo, ich bin Knut, der beste Freund von Cary. 

Befremdlicherweise nennen manche mich den „dicken Knut“, wobei das überhaupt nicht zutrifft. Ich bin muskulös. Eventuell etwas kompakt gebaut. Aber wir hatten hier mal einen „kleinen Knut“, und so hat man uns unterschieden. Fairerweise muss ich sagen, dass auch der kleine Knut nicht klein war. Vielleicht nehmen die Zweibeiner es einfach mit den Adjektiven nicht so genau.

Ich persönlich bezeichne mich gerne als den Anti-Thrombose-Beauftragten des Pferdehofs Schmidt. Das würde ich auch gerne als Titel auf meine Visitenkarten schreiben, wenn ich welche hätte. Sie reiben sich erstaunt die Augen? Was? Der nicht-dicke Knut arbeitet für die Pharmaindustrie? Ein Lobbyist? Unsinn. Eher geht das in Richtung traditionelle bauländische Medizin. Ich halte nämlich meine faulen Mitbewohner in Bewegung. Ehe jemand zuckt: Es sind alles Mitbewohner, Kerle, Wallache, ich war also nicht zu bequem zum Gendern. Die Damen wohnen mit River nebenan. 

Also, meine Mitbewohner stehen meistens wie festgetackert an den Heuraufen und bewegen sich nur dann, wenn sie Durst haben und zur Tränke laufen müssen. Deren einzige wirklich gut ausgebildeten Muskeln sind die Kaumuskeln! 

Zumindest bis ich kam und das Training übernommen habe. Seit ich ein kleiner Knut war, liebe ich das Spiel „Reise nach Jerusalem“. Und ich liebe es noch immer. Ich flitze mal zur oberen Heuraufe und lasse alle im Kreis marschieren, dann wieder zur unteren. Das Gemaule und Genöle ist natürlich groß, und ich muss aufpassen, dass ich nicht unseren neuen Herdenchef Lighty verärgere. Wenn der die Ohren anlegt, gehe ich mal lieber. Aber trotzdem finde ich es lustig, wenn sie dann wieder alle mit vollem Mund schimpfen wie die Rohrspatzen. Man hört dann Sätze wie „man kann hier nicht mal acht Stunden am Stück in Ruhe Heu futtern, ohne dass der dicke Knut uns auf den Wecker geht“ oder „kann mal einer die Nervensäge aus der Herde werfen“. 

Aber damit mal eines klar ist: Seit ich dabei bin und als eine Art vierbeiniger Personal Coach für Bewegung sorge, gab’s nämlich keine einzige Thrombose in der Herde! Gut, ich habe keine Ahnung, ob es davor mal eine gab. Vermutlich nicht. Aber sicher ist sicher, oder? 


Mein Motto heißt: Wer rastet, der rostet - oder frisst die Heuraufe leer. Sicher sind mir die anderen insgeheim total dankbar für meinen unermüdlichen Einsatz. Auch wenn sie das nicht zugeben. 

Liebe Grüße

Euer Knut






Montag, 14. März 2022